Und noch einmal die Bahn! Weil ich
einfach solidarisch leide mit all denen, die Unannehmlichkeiten auf
einer von mir in den vergangenen Jahren häufig gefahrenen Strecke,
nämlich München-Salzburg, bzw. -Kufstein, in Kauf nehmen müssen.
Also das geht ja wirklich nicht, wie das dort läuft. Bzw. eben nicht
läuft! Ab 7.Januar soll es besser werden – wir werden sehen!
Für die Reise zu einem
Ordensmännertreffen in Castel Gandolfo im Februar bei Rom habe ich
selbstverständlich zunächst den Zugfahrplan studiert. Die Reisezeit
von 11 ½ Stunden hätte mich noch nicht völlig abgeschreckt. Aber
da gibt es allerhand Umsteigebahnhöfe mit leider längeren
Wartezeiten. Also wird es doch das Flugzeug werden. Wenn keine
Vulkanasche in der Luft ist oder ein Streik die Sache behindert. Wir
werden sehen!
Bis heute beeindruckt mich das
Nachspiel einer Bahnreise, welche ich vor einem guten Jahr machte. Es
ging zurück aus der Nähe von Frankfurt nach Schellenberg in
Liechtenstein, bzw. zum Bahnhof Feldkirch in Vorarlberg. Während die
Hinreise anstandslos funktioniert hatte, klappte auf der Rückfahrt
allerhand nicht und ich hatte so viel Verspätung, dass ich auf eine
Entschädigung hoffen konnte. Vorbildlicherweise wies uns eine
Zugbegleiterin im Nahverkehrszug ab Ulm darauf hin. Und diese Dame
teilte auch gleich Fahrgastrechteformulare an die Reisenden aus –
ich war ja nicht der einzige von der Zugverspätung Betroffene. Also
nutzte ich gleich die Zeit im Zug und füllte das
Fahrgastrechteformular aus, 25% des Fahrpreises müsste ich wohl
zurück erstattet bekommen. Nachdem ich mit einer Sparpreiskarte
unterwegs war, nicht viel, aber immerhin...
Als ich in Feldkirch, wo ich die
Fahrkarte gekauft hatte, ankam, weigerten sich allerdings die
Bahnbediensteten, mein Fahrgastrechteformular anzunehmen, steckte es
doch in einem an die Deutsche Bahn adressierten Umschlag. Also
schickte ich das Formular an die DB, Servicecenter Fahrgastrechte in
Frankfurt. Danach erhielt ich sechs (!) Briefe! Hat irgend jemand
einmal den Service der Bahn in Frage gestellt?
Einer der Briefe kam vom
Rhein-Main-Verkehrsverbund, denn in dessen Tarifbereich hatte ich
meine Reise in der Nähe von Frankfurt begonnen.
Ein weiterer Brief kam von der DB,
genauer der Leiterin des Servicecenter Fahrgastrechte. Sie teilte mir
mit, dass meine Anfrage an die ÖBB in Wien weiter geleitet worden
sei.
Die ÖBB bat mich dann um meine
Kontoangaben – ich wohnte ja damals in Liechtenstein, die
Entschädigung musste also auf ein Auslandskonto überwiesen werden,
das schien die Sache zu verkomplizieren.
Genau drei Monate nach diesem Brief
erhielt ich einen weiteren von der ÖBB, in der mit mit geteilt
wurde, dass mein Antrag auf Entschädigung geprüft und positiv
erledigt wurde. Und ich mit einer Überweisung zu rechnen hätte, auf
die ich jedoch noch einmal gesondert hingewiesen würde.
Und tatsächlich: 10 Tage danach kam
ein weiterer ÖBB-Brief, der mir mitteilte, dass 7,11 Euro auf mein
Konto überwiesen werden würden, was dann tatsächlich auch geschah.
Wenn ich zu diesem Betrag jetzt noch
die Portokosten von sechs Briefen hinzu rechne, dann haben sich die
verschiedenen Bahn-Dienstleister die Sache doch allerhand kosten
lassen.
Also das wieder zur Versöhnung für
alle derzeit unzufriedenen und genervten Bahnkunden. Mein Einsatz
hatte sich auf das Ausfüllen eines Fahrgastrechteformulars und die
Übermittlung meiner Kontoangaben beschränkt. Und zwischendurch war
immer wieder einmal ein Brief von der DB oder der ÖBB oder dem
Rhein-Main-Verkehrsverbund im Briefkasten.
In diesem Sinn wünsche ich gutes
Unterwegs-Sein in diesem Neuen Jahr, wohin immer die Reise auch gehen
mag. Und vielleicht macht ja die ein oder andere Panne dann auch noch
ein wenig Freude...