Wenn 2012 die Welt nicht untergeht – einige meinen, einen Maya-Kalender so verstehen zu sollen, dass dies geschehen werde, wenn also die Welt weiter besteht und auch in den beiden Folgejahren nicht untergehen wird, dann können die Missionare vom Kostbaren Blut im Jahr 2015 ihren 200. Geburtstag feiern.
Eine andere, viel größere Ordensgemeinschaft, die Salesianer Don Boscos, feiert ebenfalls im Jahr 2015 200 Jahre. Sie feiern den 200. Geburtstag ihres Gründers, des heiligen Johannes Bosco.
Wir Missionare vom Kostbaren Blut erinnern uns an die Eröffnung unseres ersten Missionshauses in S.Felice di Giano, gar nicht so weit von Assisi entfernt. Die feierliche Eröffnung dieses Hauses am 15. August 1815 wird als Gründungsdatum angesehen.
Unsere Generalleitung hat nun eine Kommission eingesetzt, welche sich Gedanken machen soll über die Möglichkeiten, dieses Jubiläum zu begehen. Und diese Kommission hat auch gleich ein paar entscheidende Vorgaben auf den Weg mit bekommen. So soll es zum einen darum gehen, das Jubiläum als Anlass zu nehmen, uns als Gemeinschaft zu erneuern. Also nicht (nur) „let´s have party!“. Zum anderen ist daran gedacht, die einzelnen Einheiten unserer Gemeinschaft, also die Provinzen und Vikariate in den verschiedenen Ländern dieser Welt zu ermutigen, auf lokaler Ebene Schritte zu tun, sich nicht auf Zentralereignisse für alle zu konzentrieren.
In diesen Tagen (27.2. bis 1.3.12) trifft sich nun die „Kommission CPPS 2015“ zum ersten Mal unter der Leitung von P. Barry Fischer im Internationalen Zentrum der Spiritualität des Blutes Christi in Salzburg. Mit Barry zusammen sind wir acht Mitbrüder aus aller Welt. Was die Sache spannend und dynamisch macht.
So sagt etwa Eugen, der Mitbruder aus Tansania, die Mitbrüder dort haben eine heimliche Hoffnung, in Verbindung mit dem Jubiläum zur eigenständigen Provinz erhoben zu werden. Bisher sind sie ein von der italienischen Mutterprovinz abhängiges Vikariat. Mit etwas Galgenhumor füge ich dem hinzu – ich sitze neben Eugen, komme nach ihm zum Reden dran – die Mitbrüder der deutschsprachigen Provinz hofften eher, im Jahr 2015 noch Provinz zu sein und nicht einen anderen Status annehmen zu müssen. Wir haben – im Gegensatz zu den afrikanischen Mitbrüdern – das Problem der sinkenden Mitgliederzahl. Eugen erzählt mir übrigens, er habe seinen Namen von deutschen Benediktinern bekommen, die ihn getauft haben...
So sitzen wir acht also da in Salzburg zusammen und die Ideen sprudeln – dem Ganzen Struktur zu geben scheint die schwierigere Aufgabe zu werden. Werden wir ein Motto, einen Slogan für das Jubiläum finden, der von möglichst vielen akzeptiert werden und auch verwendet werden wird?
Die ähnliche Frage stellt sich hinsichtlich eines Zeichens oder Symbols.
Wird es uns gelingen, Anhaltspunkte zu geben, welche den Mitbrüdern in den verschiedenen Ländern sich tatsächlich auf einen Vorbereitungsweg zu machen, die Jahre bis 2015 und das Jubiläumsjahr selbst jeweils unter einem anderen Schwerpunkt zu leben und zu gestalten?
An mehreren Stellen des Gespräches untereinander wird deutlich, das wir nicht „alleine“ feiern wollen. Es geht darum, die verschiedenen Laien, die einzeln oder als Gruppen mit uns in Verbindung sind, mit einzubeziehen. Und zwar auch schon in der Vorbereitung und Planung.
Im Sommer wird es in Rom ein Treffen von Laien aus aller Welt geben, die mit den Missionaren vom Kostbaren Blut Kontakt haben, deren Spiritualität und teilweise auch das Apostolat teilen, auch dort kann das Jubiläum 2015 thematisiert werden...