An Ostern kann man schon einmal etwas
übersehen, nicht wahr? Zum Beispiel, dass es Zeit für einen Post im
Blog wäre...
Nach dem „Übersehen“ noch zwei
Tage offline führen jetzt zu diesem verspäteten Eintrag.
Wobei wir ja Ostern eine ganze Woche
feiern – und die Osterzeit bis Pfingsten dauert. Da wird mindestens
noch ein Post folgen – versprochen!
Also kurzer Rückblick auf die letzten
Tage:
in Baumgärtle war ich zur Aushilfe. Ab
dem Sommer werde ich meine Zelte überhaupt dort aufschlagen. Damit
habe ich mich jetzt allerdings weniger befasst, denn in der Karwoche
ging es vor allem um den Dienst für Menschen, die zur Beichte kamen.
Es gab Lachen, es gab Tränen, es gab Aufatmen – wunderschöne
Erlebnisse mit den Brüdern und Schwestern, die sich auf den Weg
gemacht hatten.
Immer neu bin ich fasziniert von der
Möglichkeit, welche die Beichte bietet, das eigene Leben aus der
Perspektive Gottes anzuschauen und die Eindrücke davon auch ins Wort
zu bringen. Irgendwo genial! Ich denke, es gibt da Zusammenhänge:
diese Übung wird helfen, auch zwischendurch das Leben aus einer
anderen Blickrichtung heraus wahrzunehmen. Und die Bemühung, meinen
vielleicht bisweilen sehr banal wirkenden Alltag in seiner
Tiefendimension wahrzunehmen, ist zweifelsohne die
Beichtvorbereitung schlechthin...
Danach, auf dem Rückweg hierher,
Begegnung mit meinen Eltern und Brüdern und deren Familien. Neue
Begeisterung, diesmal über die Kinder. Ich habe den Eindruck, dass
sie mich auf ihre Weise ebenfalls lehren, das Leben auf eine andere
Weise wahrzunehmen. Vergiss mal alles andere und bewundere Felix, die
weiße Plüschtier-Robbe!
Abschließend zitiere ich aus dem
Bericht (kurz vor Ostern) einer deutschen Ärztin, die einige Jahre
in der Zentralafrikanischen Republik gearbeitet hat und bitte mit ihr
zusammen um das Gebet um den Frieden.
„Seine
Stadt Bangassou (1200 km hinter Bangui) und der Bischof Aguirre
selbst wurden letzte Woche brutal geplündert, alle Autos, PC's u
Kommunkationsmittel weg, Krankenhäuser und Schulen kaputt geschlagen
von 5 verschiedenen marodierenden ausländischen Rebellengruppen aus
den umliegenden Ländern (Uganda, Sudan und Tschad), die sich nun als
Islamisten gegen alle Christen richten- und vor allem Frauen und
Kinder brutalst misshandeln und ermorden. Es ist unbeschreiblich, was
da abgeht!
Als ich gestern mit Bruno, meinem Pflegesohn in Bangui, endlich telefonieren konnte, - immerhin lebt er noch! - , saß er im Dunkeln unterm dem Tisch - wie ich damals 2003 - und ich hörte die Schießereien um ihn.
Auch tagsüber sind die Straßen leer und wer nicht fliehen kann, bleibt am besten in seinem Mauseloch unsichtbar und hofft, dass die Plünderer an ihm vorbeiziehen. Es stinkt schon nach rumliegenden Leichen.
Er sitzt seit Tagen im Haus fest und hat wie so viele dort , kein Trinkwasser mehr, weil es seit Samstag nacht weder Strom noch Wasser noch Radio gibt.Diese völlige Ungewissheit, was passiert ist und wie lange dieser Zustand dauert, ist auch sehr schlimm. Wie bei so vielen ist sein Arbeitsplatz geplündert, all seine Habe dort weg - und die Humanitäre Organisation, bei der er arbeitete, stellt ihre Aktivitäten ein bzw. ist geflohen, das heißt, er ist gleichzeitig auch wieder arbeitslos, obwohl er vor kurzem als vorbildlicher Buchhalter eine Beförderung erhalten hatte.
Vor 10 Jahren hat sich der Präsident Bozizé beim 7. Putsch an die Macht geputscht, (4 Putsche hab ich erlebt), nun ist er geflohen und dieses Mal weiß man noch nicht mal, wer denn die Macht will, welcher der unzähligen Rebellenführer (meist keine Zentralafrikaner!) sich durchsetzen wird.
Keiner kann aus dem Haus, kein Gottesdienst kann stattfinden - das ist lebensgefährlich. So leben die Menschen die Karwoche wirklich "live" und sind auf einem steilen Kreuzweg!“
Als ich gestern mit Bruno, meinem Pflegesohn in Bangui, endlich telefonieren konnte, - immerhin lebt er noch! - , saß er im Dunkeln unterm dem Tisch - wie ich damals 2003 - und ich hörte die Schießereien um ihn.
Auch tagsüber sind die Straßen leer und wer nicht fliehen kann, bleibt am besten in seinem Mauseloch unsichtbar und hofft, dass die Plünderer an ihm vorbeiziehen. Es stinkt schon nach rumliegenden Leichen.
Er sitzt seit Tagen im Haus fest und hat wie so viele dort , kein Trinkwasser mehr, weil es seit Samstag nacht weder Strom noch Wasser noch Radio gibt.Diese völlige Ungewissheit, was passiert ist und wie lange dieser Zustand dauert, ist auch sehr schlimm. Wie bei so vielen ist sein Arbeitsplatz geplündert, all seine Habe dort weg - und die Humanitäre Organisation, bei der er arbeitete, stellt ihre Aktivitäten ein bzw. ist geflohen, das heißt, er ist gleichzeitig auch wieder arbeitslos, obwohl er vor kurzem als vorbildlicher Buchhalter eine Beförderung erhalten hatte.
Vor 10 Jahren hat sich der Präsident Bozizé beim 7. Putsch an die Macht geputscht, (4 Putsche hab ich erlebt), nun ist er geflohen und dieses Mal weiß man noch nicht mal, wer denn die Macht will, welcher der unzähligen Rebellenführer (meist keine Zentralafrikaner!) sich durchsetzen wird.
Keiner kann aus dem Haus, kein Gottesdienst kann stattfinden - das ist lebensgefährlich. So leben die Menschen die Karwoche wirklich "live" und sind auf einem steilen Kreuzweg!“