Donnerstag, 30. April 2015

Mai in Baumgärtle und Bedernau

Der Mai ist gekommen...
Es ist wunderschön hier. Die Wallfahrtskirche inmitten großer Löwenzahnwiesen. Und zum kräftigen Gelb der Löwenzahnblüten kommt das frische Buchen-Grün im Hintergrund. Eine Augenweide!
Wobei: die Wallfahrtskirche ist eingerüstet und zugesperrt. Ausgerechnet jetzt im Mai! Tatsächlich habe ich schon einige Menschen, die mit Gruppen zur Wallfahrt hierher kommen wollten, auf das kommende Jahr 2016 vertröstet. Dann werden wir in der neu renovierten Wallfahrtskirche Gottesdienste feiern können... Bis September mindestens ist die Kirche zu!

Im Zusammenhang mit den Renovierungsmaßnahmen gab und gibt es verschiedene Entscheidungen zu treffen, nicht nur baulicher Art. So fällt etwa die traditionelle „Krieger- und Friedenswallfahrt“ am 1.Mai aus. Im Normalfall eine große Geschichte für Maria Baumgärtle mit vielen Fahnenabordnungen von Veteranen-Vereinen, zwei Musikkapellen und vielen Wallfahrern. Der Gottesdienst ist im Freien und nur bei schlechtem Wetter in der Kirche – und die steht eben 2015 nicht zur Verfügung. Also hat der ausrichtende Veteranenverein entschieden: wir lassen das dieses Jahr ausfallen, zumal wir im Herbst noch eine Jubiläumsfeierlichkeit veranstalten.

Die Maiandachten haben wir uns nicht so ohne weiteres ausfallen zu lassen getraut. Ebenfalls eine große Geschichte: an jedem Sonn- und Feiertag im Mai, jeweils von einem anderen Chor mit gestaltet und mit einer Predigt. Auch hier ist der Ansturm der Menschen so, dass wir in den vergangenen Jahren von der Wallfahrtskirche in die Hauskapelle übertragen haben, teilweise mit Bild, wenigstens mit Ton. Und im Normalfall standen auch noch Leute am Eingang der Wallfahrtskirche.

Dieses Jahr dürfen wir die Gastfreundschaft der katholischen Pfarrgemeinde St. Georg in Bedernau genießen und unsere Maiandachten dort feiern.
Im Hinblick auf die Predigten überlegte ich schon länger eine Thematik, die sich durchziehen könnte, durch den Marienmonat Mai. Und lange Zeit hatte ich die Idee, irgendetwas im Bezug auf unsere Gemeinschaft zu sagen, die ja dieses Jahr ihren 200. Geburtstag feiert. Also etwa: wie hat der hl. Kaspar del Bufalo, unser Gründer, Maria verehrt, welchen Bezug hatte er zu ihr?

Nachdem ich aber hin und wieder in der Bedernauer Pfarrkirche bin, haben mich immer mehr die vielen Mariendarstellungen dort angesprochen. Nicht nur Statuen und Bilder aus dem Leben Mariens, sondern auch allerhand symbolische Darstellungen sind dort in vielen Medaillons vor allem an der Decke der Pfarrkirche zu finden. So dass ich mich schließlich entschlossen habe, die Predigten anhand des marianischen Bildprogramms der Bedernauer Pfarrkirche zu halten. Die Hälfte der acht Mai-Predigten steht einigermaßen.

Was mich dabei glücklich nachdenklich macht ist die Tatsache des „Segens der Notlösung“. Wenn wir nicht nach Bedernau ausweichen müssten, dann hätte es diese Lösung für Maipredigten nicht gegeben. Das „Ausweichquartier“ bietet - zunächst unvermutete - Chancen.
Und ich frage mich, ob das sonst auch so ist oder wenigstens sein kann. Das Ungeplante, die „Notlösung“ kann eventuell überraschende Möglichkeiten bieten...

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