Freitag, 30. November 2018

Reisen mit der Bahn

Vorneweg: ich fahre – immer noch – gerne mit der Bahn. Obwohl...

Im Oktober stieg ich in Kassel-Wilhelmshöhe in den Zug und hörte dann die Durchsage: „wir bitten die zugestiegenen Fahrgäste wieder auszusteigen“. Der Zug war zu voll! Und der Zugbegleiter wollte bzw. konnte ihn so nicht abfahren lassen. In diesem Fall war ich nicht folgsam. Denn meine geplante Ankunft in Mindelheim war 18.37 Uhr, um 19.30 Uhr hatte ich einen Termin zu Hause. Es hat geklappt!

Anfang November bin ich nach Breslau gereist. Die Schwierigkeiten begannen mit dem ersten Zug. Der Regionalexpress von Mindelheim nach München hatte gut zehn Minuten Verspätung. Mit zwei anderen Leuten zusammen rannte ich am Münchner Hauptbahnhof vom Flügelbahnhof in die Bahnhofsmitte. Der ICE stand noch da. Aber die Tür ging nicht mehr auf. Mitleidig lächelte uns der Zugbegleiter durch die Scheibe in der Waggontür an. Und der Zug fuhr ab! Kurz entschlossen nahm ich den nächsten Zug nach Berlin. Dank einer Flex-Preis-Karte ging das. In Berlin HBF dann Besuch im Reisezentrum. Das heißt, eine Nummer ziehen und warten („ca. 10 Minuten Wartezeit“). Ich bekam eine neue Verbindung und hatte damit noch eine halbe Stunde Zeit, um einen Kaffee am Bahnhof zu trinken. Auch nicht schlecht. Weiter ging es mit einem polnischen IC von Berlin nach Poznan. Dummerweise wurde es nicht warm in dem Abteil, in dem ich saß. Obwohl der Zugbegleiter auf dem Display die Temperatur nach oben setzte. In der Wirklichkeit hatte das keine Konsequenzen – es blieb kalt. In Poznan klappte es mit dem Anschluss nach Breslau. Allerdings blieb der Zug dann immer wieder einmal ungeplant stehen, einmal recht lange. Schlussendlich hatte er 45 Minuten Verspätung. Und ich war ja ohnehin schon später dran durch den verpassten Zug in München. Also kam ich anstatt um 20.08 Uhr um 22.55 Uhr in Breslau an. Wieder zu Hause füllte ich das Fahrgastrechteformular aus und bekam inzwischen die Kosten (Hälfte des Fahrkartenpreises) erstattet.

Auf dem Rückweg fuhr ich mit Sparpreis. Diesmal zunächst mit dem IC-Bus von Breslau bis Berlin. Der Bus fuhr mit geringfügiger Verspätung ab und ich war beeindruckt von der Reisegeschwindigkeit. Ich hatte den Eindruck, dass wir meist auf der Überholspur der Autobahn waren, der Busfahrer zog an den langsameren LKWs vorbei. Beim Zufahren auf Berlin wurde mir jedoch klar, dass ich den Anschlusszug in Berlin-Südkreuz nicht mehr bekommen würde. Dem war dann auch so. Also dort ins Reisezentrum. Diesmal ohne Nummer-Ziehen und angezeigte Wartezeit. Aber oh Schreck: eine lange Warteschlange und nur zwei Schalter geöffnet. Und ich sah auf dem Fahrplan die Abfahrtszeiten der nächsten Züge Richtung München. Diesmal war die geplante Ankunft 23.27 Uhr. Und ich wollte ja noch irgendwie an diesem Tag heim kommen.

Endlich kam ich an die Reihe. Und bekam eine Super-Verbindung von Berlin-Südkreuz nach München - ohne umzusteigen. Ursprünglich hätte ich in Erfurt und Augsburg noch einmal den Zug wechseln müssen. Also nahm ich den schnellen ICE, der ziemlich pünktlich in München ankam, so dass ich bequem zum Anschlusszug Richtung Buchloe-Memmingen kam.

Geplant war, dass mich in Mindelheim P. Ferdinand abholt. Er war an diesem Tag in Frankfurt/M. und hatte das Auto am Bahnhof in Illertissen stehen lassen. Im Idealfall hätte er von dort nach Mindelheim fahren, kurz auf mich warten und dann zusammen mit mir nach Baumgärtle fahren können. Allerdings hatte er Verspätung. Und zwar so viel, dass ich mich in seinem und meinem Interesse entschloss, ein vor dem Mindelheimer Bahnhof stehendes Taxi in Anspruch zu nehmen und damit nach Hause zu fahren. Die an sich geringen Reisekosten für die Rückfahrt (wegen des Sparpreises) stiegen damit zwar wieder beträchtlich an. Aber ich war um Mitternacht daheim.

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