1949 führten meine Mitbrüder in Maria
Baumgärtle den „Fatimatag“ein. Wie an anderen Orten überall auf
der Welt wird also auch hier an diesem Ort jeweils am 13. eines
Monats an die Ereignisse von Fatima erinnert. Dass nämlich im Jahr
1917 – mitten im ersten Weltkrieg – an diesem Ort im Zentrum
Portugals Maria drei Hirtenkindern erschien.
Als die Mitbrüder den Fatimatag
einführten, wenige Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs, war das
Anliegen des Gebetes um den Frieden zweifelsohne noch anders präsent.
Die Tradition riss jedoch seit damals nicht ab und bis heute kommen
am 13. eines jeden Monats Menschen hierher, um miteinander zu beten,
zu beichten und die Eucharistie zu feiern.
Und am vergangenen 13. Mai haben wir
hier ein „250-Jahr-Jubiläum“ gefeiert.
Zum einen 100 Jahre seit den
Erscheinungen im portugiesischen Fatima.
Zum anderen 100 Jahre „Patrona
Bavariae“. Der letzte bayrische König Ludwig III. hatte die Idee,
beim Papst in Rom anzufragen, ob nicht Maria unter diesem Titel,
„Schutzfrau Bayerns“ verehrt werden könne. Und seit 1917 wurde
das dann so gemacht. Also noch einmal 100 Jahre.
Und schließlich hatten wir ein
„Jubelpaar“ unter uns, das an diesem Tag seine Goldene Hochzeit
feierte. Ab und zu kommt das vor, dass ein Paar sich entscheidet, im
Rahmen eines ohnehin stattfindenden Gottesdienstes sein Ehejubiläum
zu begehen.
Mir schien, allein schon die Verbindung
dieser Anlässe sorgte für eine festliche Stimmung in der
Wallfahrtskirche, obwohl wir leider seit einiger Zeit niemanden mehr
haben, der an diesem Tag die Orgel spielt.
Unter den Wallfahrern hatten wir
schließlich diesmal auch welche, die am Morgen des Tages im
Fürstentum Liechtenstein aufgebrochen waren, drei Frauen, die davon
gehört hatten, wie schön der Fatimatag in Maria Baumgärtle sei.
Sie brachen um 6.30 Uhr zu Hause auf, in der Annahme, im Gasthaus
hier noch frühstücken zu können. Das Gasthaus war jedoch zur
Ankunftszeit der Damen noch geschlossen, so dass P. Ferdinand die
drei kurzerhand an unseren Frühstückstisch einlud.
So feierten wir in froher Stimmung den
Fatimatag im Mai und freuen uns auf die weiteren Fatimatage in diesem
Jahr.
Früher gab es dabei nur am Vormittag
zwei Eucharistiefeiern und eine Andacht. Seit einigen Jahren feiern
wir von Mai bis Oktober – wenn der 13. nicht auf einen Samstag,
Sonntag oder Feiertag fällt, auch am Abend die Eucharistie, der sich
eine Lichterprozession anschließt, welche uns von der
Walllfahrtskirche zur Kapelle in unserem Rosengarten führt.
Als ich in diesem Jahr auf einer
Deutschlandkarte eingezeichnet sah, wo überall in unserem Land der
Fatimatag begangen wird, ist mir neu die Gebetsgemeinschaft deutlich
geworden, die ja weit über die an unserem kleinen Wallfahrtsort
Versammelten hinaus geht.
Und so lade ich hierher ein bzw. auch
dazu, am eigenen Ort sich im Gebet um den Frieden mit vielen Menschen
auf der Welt zu verbinden...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen