Donnerstag, 1. Dezember 2016

Kalender

Nachdem gerade ein neues Kirchenjahr begonnen hat, kann ich mich ja heute bereits mit Kalenderfragen beschäftigen und muss nicht bis Silvester warten.
Bisher führe ich meinen Terminkalender „altmodisch“ auf Papier und mit einem Bleistift. Schon öfter habe ich mit bekommen, wie beim elektronischen Kalender jemandem etwas „abgestürzt“ ist und dann verloren war. Oder wie die Synchronisation zwischen Smartphone und Computer nicht funktioniert und damit Verwirrung ausgelöst hat. Also momentan bleibe ich bei der Papier-Variante.

Einige Jahre lang hatte ich da etwas ziemlich Luxuriöses. Das System finde ich nach wie vor gut, aber ich habe mich jedes mal geärgert, wenn ich über € 60.- für die Einlageblätter für ein Jahr zahlen sollte. Schon früher hatte ich es dann einmal anders versucht und bin dann doch zum teuren System zurück gekehrt. Aber seit letztem Jahr will ich nicht mehr.

Die geschenkten Werbekalender von irgendwelchen Firmen gibt es leider immer erst in den letzten Jahreswochen, aber da haben sich schon allerhand Termine für das neue Jahr angesammelt. Also muss ich doch früher irgend etwas kaufen.

2015 tat ich das im September am letzten Urlaubstag in der Bahnhofsbuchhandlung in Hamburg. Die Stadt hatte mir so gefallen, dass ich mir eine Erinnerung mit nehmen wollte. So erstand ich dort einen erschwinglichen 2016er Kalender. Wie sich beim genaueren Blättern dann heraus stellte: von einem bayrischen Verlag. Mit diesem Büchlein kam ich gut zurecht.

Dieses Jahr merkte ich dann auch irgendwann, dass die wenigen für 2017 vorgesehenen Seiten im 2016er nicht mehr reichten und ich machte mich auf die Suche nach einem neuen Kalender. Und fand in Mindelheim zunächst keinen, der meinen Vorstellungen entsprach. In einer Memminger Buchhandlung – ich war dort, weil ich jemand am Bahnhof abholen musste – klappte es dann. Und ich erstand den Kalender für 2017. Schmunzeln musste ich, als ich auf dem Kassenzettel las, dass es sich bei diesem um einen „Lady-Timer“ handelt. Weniger lustig ist, dass dieser – jetzt von einer Firma aus Schleswig-Holstein stammende Kalender – im Jahreskalendarium keine Angaben zu Feiertagen enthält. Im Wochenkalendarium dann schon. Aber ich bräuchte sie der Übersicht halber vorne. Und habe inzwischen schon mit Leuchtmarker begonnen...

Wie schrecklich: ein Jahr ohne Feiertage! Gerade noch die Wochenenden sind farblich hervor gehoben. Mir wird bewusst, wie dankbar ich für die besonderen Tage im Jahr bin. Nicht weil sie arbeitsfrei wären, das sind sie für mich ja im Normalfall ohnehin nicht. Aber schon allein aufgrund der Strukturierung des Jahres. Ganz abgesehen von den Inhalten.

Unter den Dankandachten im früheren Gotteslob fand sich ein Abschnitt zum Jahresschluss (788/4), welcher einen Text von P. Eberschweiler enthält: „Wie tröstlich ist es doch, bester Vater, daß du meinen Kalender für das kommende Jahr schon längst und auf das genaueste gemacht hast. So überlasse ich mich ganz deiner gütigen Vorsehung und kenne nur eine Sorge, deinen väterlichen Willen zu erkennen und zu erfüllen“. Jahrelang habe ich diesen Text mit Überzeugung gebetet, ja mich sogar darauf gefreut, dass dieser zum Jahresschluss vorkommen wird. Bis sich dann ein Mitbruder darüber aufgeregt und diesen Text in Frage gestellt hat: „als ob Gott dafür zuständig wäre, meinen Kalender zu machen. Das muss ich doch schon selbst!“ So ganz falsch liegt der Mitbruder damit natürlich nicht. Für mich ein Beispiel, wie verschieden Texte, Worte ankommen, aufgefasst werden können. Vorsicht also.

Und ich hoffe, dass mein „Lady-Timer“ bis Dezember 2017 das rechte Maß an Terminen und freiem Platz enthält...

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