Eine Spruchkarte mit diesem Text habe
ich vor einiger Zeit geschenkt bekommen: „lieber barfuß – als
ohne Bücher“. Und natürlich war da auch noch die Zeichnung einer
munteren Barfuß-Gestalt mit Büchern zu sehen...
Ja, ich gehöre zu der Sorte Menschen,
die das unterschreiben würden. Wenigstens im Hochsommer!
Wie viele andere auch muss ich am Abend
vor dem Einschlafen noch etwas lesen. Zur Zeit ist das ein Buch mit
kurzen Geschichten, von denen ich mir am Abend eine, manchmal noch
eine zweite gönne. Zugegebenermaßen liegen aber noch zwei andere
Bücher auf dem Nachtkästchen.
Ganz zu schweigen von dem Stapel im
Arbeitszimmer. Meistens lese ich mehrere Bücher nebeneinander. Also
nicht zur gleich Zeit – das schaffe ich leider nicht. Aber mal ein
paar Seiten in diesem und dann wieder in jenem.
Mit einem Buch mache ich zur Zeit eine
Erfahrung, die anderen Leser/inne/n auch bekannt vorkommen wird: das
Buch ist so gut, dass ich einerseits gar nicht mehr darin zu lesen
aufhören möchte. Und andererseits sage ich mir: nein, nicht zu viel
auf einmal, es ist einfach zu gut. Vielleicht mit dem unbewussten
Hintergedanken: lieber länger etwas davon haben.
Oft sind das ja Texte, bei denen einer
das Gefühl hat: „genau, das denke ich mir auch schon lange. Aber
ich hätte es nicht so formulieren können!“.
Schön ist natürlich, sich über
Gelesenes auch austauschen zu können. Ich weiß um den ein oder
anderen „Lesekreis“ von Menschen, die sich das selbe Buch als
Lektüre vornehmen, um hinterher darüber ins Gespräch zu kommen.
Oder dann – für mich fast so
verführerisch wie eine Buchhandlung: Büchersendungen im Radio. Da
gibt es montags „Andruck – das Magazin für politische Literatur“
im Deutschlandfunk. Und Freitag abends „Kontext“, ein
Sachbuchmagazin im österreichischen Rundfunk. Damit lege ich noch
etwas an meinem Leseverhalten offen: meistens habe ich es ja mit
theologischer Literatur zu tun – und komme nicht dazu, alles zu
lesen, was ich gerne möchte. Aber interessieren würden mich noch
viele anderen Themenbereiche... Ganz zu schweigen von guten
Krimis...
Die Gefährlichkeit des Internets, in
dem ich mich manchmal auch surfend aufhalte, wird Gott sei Dank
dadurch gemindert, dass ich halt doch lieber ein Buch in die Hand
nehme.
Und das berühmte Buch für die einsame
Insel? Dann doch die Bibel! Tut mir leid, war ja nicht anders zu
erwarten, oder? Aber immer noch mache ich darin Entdeckungen, meine
manchen Text zum ersten Mal zu lesen oder bin verblüfft über einen
Aspekt an einem bereits bekannten Text, den ich bisher nicht so
gesehen hatte. Wobei ich es auch hier ungemein schätze, mit anderen
gemeinsam darin zu lesen, die Bibel zu teilen...
Ach ja, am 16.Juni ist übrigens
Bloomsday, der – laut Wikipedia - „weltweit einzige Feiertag, der
einem Roman gewidmet ist“. Der Roman heißt „Ulysses“ (habe ich
noch nicht gelesen! Aber ich weiß, in welchem Regal das Buch steht!)
und sein Autor James Joyce sagt, dass die Stadt Feldkirch, in deren
unmittelbarer Nähe ich ja seit Jahresbeginn lebe, auch mit diesem
Roman zu tun hat. Der Roman spielt allerdings in Irland. Dort findet
diese Woche (bis 17.Juni) der Eucharistische Weltkongress statt. Der
hätte mich durchaus auch interessiert. Und ich hätte bestimmt ein
passendes Buch für die Reise gefunden...