Mittwoch, 16. Oktober 2019

Bananen(schale)

Während unserer Generalversammlung in Polen (s. Post vom 15.9.19) ging ich an einem Abend noch zum Apel (Abendgebet) auf Jasna Góra. Auf dem Weg lag an einer Stelle eine Bananenschale. Ich ging weiter und machte mir meine Gedanken über die Unanständigkeit bzw. Leichtsinnigkeit der Menschen, die so etwas einfach weg werfen. Was kann alles passieren, wenn jemand auf der Schale ausrutscht, hinfällt, sich etwas bricht...

Erst einige Zeit später, ich war wohl schon beim Heiligtum auf dem Berg angekommen, wurde mir klar, dass ich ja die Gefahrenquelle hätte beseitigen können, indem ich die Bananenschale aufgehoben und wenigstens am Rand des Gehsteigs oder im angrenzenden Rasenstück „entsorgt“ hätte. Auf dem Rückweg vom Abendgebet war ich fast glücklich, als ich sah, dass die Bananenschale noch dort lag und ich aktiv werden konnte. Ich hob die Bananenschale also auf und als ich mich aufrichtete, sah ich in unmittelbarer Nähe einen Abfalleimer, in den ich sie werfen konnte. Super!

Wieder zu Hause hat mir inzwischen eine Bananenschale einen hilfreichen Dienst geleistet. Die Schale der von mir gegessenen Banane hing über den Rand meines Papierkorbs in meinem Zimmer und ich wollte sie noch am richtigen Ort, im Biomüll-Eimer in der Küche entsorgen. So trug ich sie am Morgen des 1. Oktober dorthin und sah dabei den Tischschmuck. Namenstag! Sr. Teresa hatte Namenstag. Ich hatte das total übersehen. Gott sei Dank hat die Zeit noch gereicht, um ein Geschenk einzupacken und ein paar Zeilen zu schreiben. Die eigentliche Hilfe schreibe ich dem Schutzengel zu (Fest am 2. Oktober), der sich des Mittels der Bananenschale bedient hatte, um mich aufmerksam zu machen.

Einen schon vor vielen Jahren verstorbenen Mitbruder hatten wir, der lange Jahre auch in unserem Missionsgebiet in Brasilien gearbeitet hatte. Bezüglich der Farbe von Bananenschalen hatte er seine eigene Ansicht. Für ihn musste die nämlich schon recht braun sein, damit er eine Banane genießen konnte. Die gelben, für ihn „unreifen“ Bananen überließ er dann lieber den anderen, die wiederum die braunen verschmähten.

Und es sind gerade drei Jahre her, dass P. Helmut starb. Einige Jahre lebte er mit uns in Maria Baumgärtle, bevor er ins Altenheim nach Mindelheim umziehen musste. Er war ein großer Bananenliebhaber. Und regelmäßig bei Besuchen brachten wir ihm eine mit, wobei wir ihm in den letzten Monaten seines Lebens auch beim Schälen helfen mussten.

Und dann ist mir der Orang-Utan im Nürnberger Zoo unvergesslich, den ich vor Jahrzehnten beim Bananen-Essen beobachtete: er stopfte die ganz – ungeschälte – Banane in den Mund. Und kaute genüsslich, bevor er nach kurzer Zeit die Schale wieder aus dem Mund heraus zog und sie weg warf. So kann man/Affe es also auch machen!

Ein eigenartiges „Gadget“ finde ich die „Plastikbananenschale“: ob Sie das auch schon gesehen haben? Ein Plastikgefäß in Bananen-Form und -farbe, welches dazu dient, eine Banane einzupacken, damit diese nicht irgendwie im Gepäck zerquetscht wird.

Beim Thema „Banane“ denke ich auch an meinen Indien-Aufenthalt vor vielen Jahren: welch ein Reichtum an Bananen. Ich meine, die Mitbrüder sprachen von 60 verschiedenen Sorten. So gute Bananen wie dort habe ich seitdem nicht mehr gegessen...

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