Die zweite Woche unserer
Generalversammlung geht zu Ende. Wir haben sie in Zakopane im Süden
Polens verbracht, am Fuße des Tatra-Gebirges, an der Grenze zur
Slowakei. Jetzt werden wir wieder zurück nach Tschenstochau reisen
und nach der ersten auch die dritte Woche unserer Versammlung dort
abhalten.
Wir sind ca. 40 Missionare vom
Kostbaren Blut aus aller Welt, darunter auch vier Laien, welche zur
Laiengemeinschaft der Missionare gehören: Vicky und Franzisco aus
den USA und das Ehepaar Mario und Anita aus Chile. Vicky hat eine
verblüffende Ähnlichkeit mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela
Merkel, sie könnte wohl als Double durchgehen. Franzisco spricht
außer Englisch fließend Spanisch – ist das doch seine
Muttersprache. Ein Elternteil stammt aus Puerto Rico, das andere aus
El Salvador, also wurde und wird zu Hause Spanisch gesprochen. Von
Beruf ist Franzisco Kirchenmusiker, was unserer Versammlung zugute
kommt. Apropos Musik: immer wieder erfreuen die Mitbrüder aus
Tansania mit ihren Gesängen.
Während wir uns in der ersten Woche
mit unserer Sendung in der Welt von heute beschäftigt haben (was
sind die Werte, für die wir einstehen und wie machen wir das?), ging
es in der zweiten Woche darum, aufgrund der Ergebnisse der ersten
Woche das entsprechende Leitungspersonal zu wählen. Spannend war
das. Und ein geistlicher Prozess. Vor zwölf Jahren war ich schon
einmal Teilnehmer einer Generalversammlung und die ist mir nicht in
guter Erinnerung. Ich war enttäuscht über das, was ich manchmal wie
ein Ränkespiel empfand. Diesmal war das anders, wohltuend anders...
Jetzt geht es zurück nach
Tschenstochau, um an die Umsetzung zu gehen. Zum einen soll eine
Botschaft der XXI. Generalversammlung der Missionare vom Kostbaren
Blut veröffentlicht werden, welche auf den Gedanken der ersten Woche
aufbaut. Zum anderen muss manche Arbeit geplant werden.
Zwischendurch bleibt Zeit für ein
wenig „Touristisches“: klar waren wir in der ersten Woche bei der
Schwarzen Madonna in Tschenstochau, als einzelne und miteinander als
Gruppe. Und auf dem Weg in den Süden haben wir uns Zeit genommen für
Krakau, die wunderschöne alte Hauptstadt Polens. Zum letzten Mal war
ich während eines Sprachkurses vor 31 Jahren hier und staunte nicht
schlecht über das inzwischen doch andere Gesicht der Stadt... Zur
Messe waren wir im Heiligtum der göttlichen Barmherzigkeit am
Stadtrand.
Und auf dem Rückweg nach Tschenstochau
standen Wadowice, der Geburtsort von Papst Johannes Paul II. sowie
das Konzentrationslager Auschwitz auf dem Programm.
Nachdem die Wahlen in Zakopane
innerhalb eines Vormittags über die Bühne gingen, blieb uns ein
freier Nachmittag, den wir zum Bergsteigen nutzten. Vom Haus aus war
es gar nicht so weit bis zu den Wanderwegen und so machten wir uns zu
dritt auf den Weg in die Höhe, bis auf knapp 1500 Meter sind wir
wohl gekommen. Für einen Gipfel hat es nicht gereicht, aber wir
haben es trotzdem genossen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen