Wir wollen einen Glasfaseranschluss!
Klar: das Internet soll funktionieren und zwar schnell. Telefonieren
ist auch nicht schlecht. Seit geraumer Zeit wird für unser Haus
daran gearbeitet. Mit einigen Tücken, die mir den Konzern „Telekom“
etwas suspekt werden lassen, ich gebe es zu.
Ich hoffe nicht, dass mir jemand
„Ausländerfeindlichkeit“ unterstellt. De facto hatte ich es
jedoch im Zuge der Maßnahmen inzwischen öfter mit nicht Deutsch
oder wenig Deutsch sprechenden Menschen zu tun. Da ich wiederum von
Technik nicht allzu viel Ahnung habe, entsteht daraus eine schwierige
Gemengelage: über eine (wenigstens für mich) nicht ganz leichte
Thematik zu reden, wenn die Worte fehlen.
Ein Bautrupp war draußen am arbeiten:
sympathische Männer, wir radebrechten ein bisschen, ich glaube, ich
habe ihnen sogar einmal etwas zu trinken gebracht. Aber was genau sie
jetzt da buddeln? Nun ja, es wird schon mit rechten Dingen zu gehen.
Dann waren zwei mal Leute im Haus. Der
eine Telekom-Vertreter brachte gleich noch einen Herrn mit, der uns
eine neue Telefonanlage verkaufen wollte, die wir ja im Zug der
Umstellung unbedingt bräuchten. Auf Nachfrage bei dem Elektriker
(ein ehemaliger Telekom-Mitarbeiter!), der unsere Telefonanlage
bisher betreut, sah das wieder anders aus. Der meinte nämlich, wir
könnten unsere Anlage etwas „aufpeppen“ und dann würde das
funktionieren. Später meinte dieser Elektriker, dass der
Telekom-Mensch eigentlich gar keinen Telefonanlagen-Vertreter hätte
mit bringen dürfen.
Ein weiterer Telekom-Mitarbeiter, den
ich darauf hin ansprach, verteidigte seinen Kollegen: „Werbung darf
man doch immer machen!“ Na ja...
Derjenige, den ich gerade eben
erwähnte, war übrigens die Vertretung der Vertretung. Ich wollte
nämlich unsere Geschäftskundenbetreuerin Frau X erreichen und sie
um einen Besuch bitten. Und erfuhr, dass sich die Zuständigkeiten
geändert haben und inzwischen Herr Y für uns zuständig sei. Da
allerdings Herr Y zur Zeit im Urlaub sei, käme eben doch Frau X –
so hieß es am Telefon. Zum ausgemachten Termin erschien dann Herr Z
und sagte, er sei die Vertretung von Frau X. Mit Herrn Z konnte man
sich allerdings gut auf Deutsch unterhalten und er ist auch sachlich
kompetent.
Wobei: er sah etwas, unser Haus
betreffend, auf seinem Tablet „im System eingebucht“, aber noch
nicht vollendet und erklärte, wir müssten da noch einmal einen
Antrag stellen. Er werde mir die Internet-Adresse mitteilen, bei der
ich das tun könne. Also meldete ich mich unter der Adresse
„Bauherren“ und erfuhr dort, dass ich falsch sei und mich an den
gemeindlichen Glasfaser-Beauftragten zu wenden hätte. Als ich darauf
hin in unserem zuständigen Rathaus anrief, sagten mir
Gemeindesekretärin und Bürgermeister, dass für mein Anliegen nicht
die Gemeinde zuständig sei, sondern jemand von der Telekom. Aha!
In meiner Not und beginnenden
Verzweiflung wandte ich mich an einen Bekannten, von dem ich weiß,
dass er bei der Telekom arbeitet. Dieser hat dann wohl viel für mich
telefoniert, woraufhin sich wiederum Herr Z via Mail meldete und mir
mitteilte, ich müsse jetzt zunächst nichts weiter tun.
Das ist jetzt momentan der Stand –
und ich bin gespannt.
Was ich bisher noch nicht berichtet
habe, sind die Versuche, jemanden bei der Telekom am Telefon zu
erreichen. Ein mühseliges bis unmögliches Unterfangen! Zunächst
erreicht man ja dort eine Maschine und wird zur ein oder anderen
Sprach- oder Tasteneingabe aufgefordert. Und dann kommt eine Ansage
wie: „die Wartezeit beträgt zur Zeit zehn Minuten. Wir rufen sie
aber auch zurück, wenn Sie uns Ihre Nummer mitteilen“. Und diese
Nummer kann man dann sprechen oder über die Tastatur eingeben.
Herr Z hatte auf seinem Angebot für
uns eine Münchner Nummer angegeben. Als ich diese anrief, meldete
sich ein Herr A aus Kiel. Als ich diesem sagte, ich möchte aber doch
wegen des Angebots mit Herrn Z sprechen, meinte er: „ich kann da
auch nur Herrn Z eine Mail schreiben, dass er sich telefonisch bei
Ihnen meldet“. Worauf ich jetzt – ich selbst habe inzwischen Herr
Z auch noch eine Mail geschrieben – seit 48 Stunden warte.
Ich habe bei diesen Schilderungen nicht
übertrieben, ehrlich!
Was mir dabei zusätzlich in den Sinn
kommt (Berufskrankheit!): ob es Leuten mir der Kirche und ihrem
Personal manchmal auch so geht? Sprachschwierigkeiten,
Zuständigkeitsfragen, das Gefühl, nicht mit meinem Anliegen
anzukommen, an der richtigen Stelle zu landen, Gehör zu finden...
So wird das Ganze zu einer (heilsamen?)
Gewissenserforschung...
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