Donnerstag, 15. Januar 2015

Kuriakose Elias Chavara in Mindelheim

„Dies“ am Dienstag in Mindelheim: gemütliches Beisammensein der Priester und Diakone aus dem Dekanat, den Pfarreien hier in der Gegend. Programmpunkt diesmal: P. Geesan informiert über seinen im vergangenen November heilig gesprochenen Ordensgründer.

Die Gruppe der indischen Priester, die in dieser Gegend hier Dienst tun, ist sehr groß. Von insgesamt 25 Männern, die da zusammen kommen, sind bestimmt 10 aus Indien. Und die Erfahrung dabei insgesamt ist gut.
Am Dienstag hat Geesan sehr sympathisch zunächst sein Heimatland vorgestellt – als junger Mann höchst professionell mit Bildern über den PC auf der Leinwand. Landkarten machten etwas von den gewaltigen Ausmaßen des Landes deutlich, außer Bildern von Mahatma Gandhi und Mutter Teresa waren auch Tempelbauten der Hinduisten, der Buddhisten und der Sikhs zu sehen.
Zur Lebensgeschichte seines Ordensgründers Kuriakose Elias Chavara gab es gar ein Filmchen, ebenso wie über die Feier der Heiligsprechung dieses Mannes Ende November in Rom.

Interessiert fragten die deutschen Mitbrüder nach, vor allem die verschiedenen Riten interessierten: syro-malabarisch, syro-malankarisch...

Und die Idee einer gemeinsamen Indien-Reise mit interessierten Menschen aus der Gegend hier kam auf. Wobei einzelne indische Priester mit Menschen aus ihren Gemeinden auch schon dort waren.

Mir hat dieser Dienstag gut getan! Klar weiß ich, dass es dabei um eine „Momentaufnahme“ ging. Durch das Zusammenleben mit einem indischen Mitbruder über längere Zeit kenne ich verschiedene, auch weniger leichte Erfahrungen. Und doch...

In einer Zeit, in der Fremdes und Fremde Angst zu machen scheinen, ist dieses interessierte Miteinander wohltuend.

Sprachlos werden die deutschen Priester, wenn sie hören, dass es in einer indischen Ordensgemeinschaft mehr als 1000 Kandidaten gibt, bzw. wenn die 300 Zimmer des ordenseigenen Priesterseminars stets ausgelastet sind. Diese Wahrnehmung löst aber glaube ich weniger Neid aus als vielmehr die Erkenntnis: es ist möglich. Nicht in jeder Region dieser Erde sind die Tendenzen beim Priester- und Ordensnachwuchs gleich.

Wir haben am Dienstag in Mindelheim nicht über die Kasten gesprochen, auch die Probleme zwischen verschiedenen Sprachgruppen waren kein Thema. Natürlich gibt es das alles und es darf nicht stillschweigend unter den Teppich gekehrt werden.

Und doch: wohltuend war das unbefangene und von Sympathie begleitete Interesse am anderen, das Teilen seiner Freude (über den heilig gesprochenen Ordensgründer) und das Zusammensein.

Etwas in diesem Stil könnte ein attraktives Alternativprogramm zu Versammlungen „für“ oder „gegen“ auf den Straßen deutschen Städte sein. Und ohne deswegen stolz zu sein, weise ich darauf hin, dass der Rahmen für diese unsere Begegnung ein dezidiert kirchlicher war: global player mit weitem und offenem Horizont...

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