„Dies“ am Dienstag in Mindelheim:
gemütliches Beisammensein der Priester und Diakone aus dem Dekanat,
den Pfarreien hier in der Gegend. Programmpunkt diesmal: P. Geesan
informiert über seinen im vergangenen November heilig gesprochenen
Ordensgründer.
Die Gruppe der indischen Priester, die
in dieser Gegend hier Dienst tun, ist sehr groß. Von insgesamt 25
Männern, die da zusammen kommen, sind bestimmt 10 aus Indien. Und
die Erfahrung dabei insgesamt ist gut.
Am Dienstag hat Geesan sehr sympathisch
zunächst sein Heimatland vorgestellt – als junger Mann höchst
professionell mit Bildern über den PC auf der Leinwand. Landkarten
machten etwas von den gewaltigen Ausmaßen des Landes deutlich, außer
Bildern von Mahatma Gandhi und Mutter Teresa waren auch Tempelbauten
der Hinduisten, der Buddhisten und der Sikhs zu sehen.
Zur Lebensgeschichte seines
Ordensgründers Kuriakose Elias Chavara gab es gar ein Filmchen,
ebenso wie über die Feier der Heiligsprechung dieses Mannes Ende
November in Rom.
Interessiert fragten die deutschen
Mitbrüder nach, vor allem die verschiedenen Riten interessierten:
syro-malabarisch, syro-malankarisch...
Und die Idee einer gemeinsamen
Indien-Reise mit interessierten Menschen aus der Gegend hier kam auf.
Wobei einzelne indische Priester mit Menschen aus ihren Gemeinden
auch schon dort waren.
Mir hat dieser Dienstag gut getan! Klar
weiß ich, dass es dabei um eine „Momentaufnahme“ ging. Durch das
Zusammenleben mit einem indischen Mitbruder über längere Zeit kenne
ich verschiedene, auch weniger leichte Erfahrungen. Und doch...
In einer Zeit, in der Fremdes und
Fremde Angst zu machen scheinen, ist dieses interessierte Miteinander
wohltuend.
Sprachlos werden die deutschen
Priester, wenn sie hören, dass es in einer indischen
Ordensgemeinschaft mehr als 1000 Kandidaten gibt, bzw. wenn die 300
Zimmer des ordenseigenen Priesterseminars stets ausgelastet sind.
Diese Wahrnehmung löst aber glaube ich weniger Neid aus als vielmehr
die Erkenntnis: es ist möglich. Nicht in jeder Region dieser Erde
sind die Tendenzen beim Priester- und Ordensnachwuchs gleich.
Wir haben am Dienstag in Mindelheim
nicht über die Kasten gesprochen, auch die Probleme zwischen
verschiedenen Sprachgruppen waren kein Thema. Natürlich gibt es das
alles und es darf nicht stillschweigend unter den Teppich gekehrt
werden.
Und doch: wohltuend war das unbefangene
und von Sympathie begleitete Interesse am anderen, das Teilen seiner
Freude (über den heilig gesprochenen Ordensgründer) und das
Zusammensein.
Etwas in diesem Stil könnte ein
attraktives Alternativprogramm zu Versammlungen „für“ oder
„gegen“ auf den Straßen deutschen Städte sein. Und ohne
deswegen stolz zu sein, weise ich darauf hin, dass der Rahmen für
diese unsere Begegnung ein dezidiert kirchlicher war: global player
mit weitem und offenem Horizont...
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