Einer unserer jüngsten Pilger im
Dezember. Nicht „ein Kind in der Krippe“, sondern ein Kind an der
Grotte. Nicht stehen gelassen von seiner Mama, nein. Die war mit dem
älteren Geschwisterkind am Opferlichtständer nebenan, um eine Kerze
anzuzünden. Ab und zu komme sie mit besonderen Anliegen hierher nach
Baumgärtle, so erzählte die junge Frau.
Und der Kleine im Buggy schaute mit
seinen großen Baby-Kulleraugen auf die vielen brennenden Kerzen an
der Lourdesgrotte im Eingangsbereich unseres Missionshauses. Wenn er
etwas größer sein wird, dann wird er es vielleicht wie viele andere
Kinder auch machen, denen es in der Kirche langweilig ist. Wenn man
die Augen zusammen kneift, dann sieht die Kerzenflamme noch einmal
anders aus, als gingen Strahlen von ihr aus. Hast Du es auch
ausprobiert, als Du klein warst? Oder machst Du es jetzt noch
manchmal?
Einige Wochen später waren zwei andere
kleine Pilger da. Die kamen mit ihrem Vater, der die große Krippe
bei uns aufstellt. Und während der Papa damit beschäftigt war,
packten die beiden ihre Spielsachen aus und spielten an der Grotte:
mit einer Puppe und allerhand Matchbox-Autos. Und hatten ihre Freude
dabei. „Ich war seine Freude Tag für Tag und spielte vor ihm
allezeit“ heißt es im biblischen Buch der Sprichwörter (8,30) und
dieser Vers trat mir beim Anblick der beiden Kinder leibhaftig vor
Augen.
Im Angesicht des Herrn zu spielen, das
wünsche ich uns im Neuen Jahr. Klar, das Leben ist ernst. Aber
vielleicht lässt sich manches daran auch spielerisch nehmen. Vor
allem im Wissen, dass da einer ist, der mich liebend anschaut...