Das war richtig gut! Ende August, Anfang September hatten wir Missionare vom Kostbaren Blut einen Online-Workshop zum Thema „Kommunikation“. Eingeladen waren Menschen aus den verschiedenen Einheiten, Ländern, unserer Gemeinschaft, Mitbrüder und „Laien“, welche in diesem Bereich tätig sind. Diese hatten sich bereits im Vorfeld ein paar Mal online getroffen, um Erwartungen zu klären, Inhalte des Workshops festzulegen. Zum Workshop selbst stießen dann Emanuele und ich noch hinzu. Chesco und Juan, mit Emanuele und mir in der Generalleitung, waren von Anfang an mit im Boot. Fünf Nachmittage (in den USA Vormittage), jeweils von 15.00 bis 18.00 Uhr.
Als Moderatorinnen waren Giulia und Tatiana dabei, zwei
junge Italienerinnen, welche an der römischen Salesianer-Universität
Kommunikationswissenschaften studiert haben und jetzt gemeinsam in diesem
Bereich für die Cabrini-Schwestern, also ebenfalls eine Ordensgemeinschaft,
arbeiten. Sie erwiesen sich als Expertinnen in ihren Beiträgen und der Art der
Moderation. Auch die italienische Provinz der Missionare vom Kostbaren Blut war
durch eine Frau vertreten, die US-Provinz gleich durch zwei. Eine von diesen,
Jean, fragte dann auch einmal, ob vielleicht Frauen ein größeres
„Kommunikations-Talent“ hätten…
Außer den inhaltlichen Impulsen von Giulia und Tatiana präsentierten an den aufeinander folgenden Tagen einzelne Mitbrüder ihre Arbeit. Zum Teil wusste ich ja darum, zum Teil war ich dann aber doch richtiggehend beeindruckt, was es in unseren Reihen alles gibt.
Gleich am Anfang der Tage erzählte P. Felix aus Tansania von Radio Mwangaza, eine 2002 gegründete Radiostation, welches auf zwei Frequenzen gehört werden kann und Programme verschiedener Art anbietet: Glaubensvertiefung, Erziehung, Unterhaltung... Die Kosten für die technische Ausstattung des Radios bereiten Sorgen.
In Kroatien sind die Mitbrüder sehr aktiv im Internet, wie P. Davor an einem anderen Tag darstellte. Einer von ihnen, P. Stjepan, hat mehr als 150.000 (!) Follower auf Facebook. Die Leute, vor allem auch junge, schätzen seinen Stil. Deswegen wird er auch hin und wieder zu Sendungen von einem katholischen Fernsehsender eingeladen. P. Ivan dagegen, der im Oktober zum Priester geweiht werden wird, hat einen Youtube-Kanal und zwei interessante WhatsApp-Gruppen. Die eine ist für Menschen, welche von Depression(en) betroffen sind, darunter leiden. Die eine ist für Menschen, welche ein Kind verloren haben. Mit Unterstützung wenigstens einer Psychologin begleitet Ivan diese Menschen. P. Davor selbst schließlich ist der Webmaster des kroatischen Vikariates, betreut dessen Webseite und die sozialen Medien.
Eine beeindruckende Power-Point-Präsentation hatte für einen weiteren Tag P. Damian aus Polen vorbereitet. Die polnischen Mitbrüder haben ein eigenes Verlagshaus „Pomoc“ (auf Deutsch: „Helfen“). Und damit hat auch das Verlagsprogramm zu tun: es werden Bücher produziert und verlegt, welche Menschen auf verschiedene Weise helfen wollen. Mit seinen Büchern ist der Verlag auch bei Buchmessen präsent. Eine sehr hohe Auflage erreicht ein jährlich herausgegebenes Buch, in welchem Mitbrüder aus Polen und auch aus Kroatien für jeden Tag einen kleinen Kommentar zu den Schriftlesungen des jeweiligen Tages verfassen. (Dieses Buch gibt es dann auch in kroatischer Sprache).
Sehr bewegt waren alle Teilnehmer von der Präsentation Jeans am letzten Tag. Sie ist eine erfahrene Journalistin und eng mit den Missionaren vom Kostbaren Blut verbunden („ich wurde von einem Missionar vom Kostbaren Blut getauft, ein solcher reichte mir die Erstkommunion, einer hat meinen Mann und mich getraut und unsere Kinder getauft…“). Jean ist vom „story-telling“ überzeugt: Geschichten bewegen. Und das Tolle dabei ist, dass sie nicht nur die „guten Geschichten-Erzähler“ zum Zug kommen lässt, sondern auch aus dem ein oder anderen „schweigsamen“ Mitbruder eine Geschichte hervorlockt. Und sie weiß auch um die Wirkkraft guter Fotos und setzt diese entsprechend ein.
Die während des Workshops entstandenen Ideen (etwa zur besseren Vernetzung unserer Kommunikationsfachleute aus den einzelnen Einheiten) müssen jetzt konkretisiert werden. Tatsächlich geschieht ja viel Gutes und Berichtenswertes, aber das muss dann eben auch berichtet, erzählt werden…
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