Samstag, 15. Oktober 2022

Tierisches...

Von Pater Adolfs Wellensittich habe ich hier im Blog schon einmal erzählt. Der konnte sogar ein paar Worte sprechen, so dass ihm sein Besitzer verzieh, dass er das Kreuz an der Wand „angeknabbert“ hatte. Auch von den Hühnern von Pater Ilidio in Portugal berichtete ich bereits, dank derer wir zu allerfrischesten Frühstückseiern kamen, als wir dort zu Besuch waren.

Heute noch ein wenig anderes „Getier“, welches Missionaren vom Kostbaren Blut Gesellschaft leistet. Pater Benedetto ist Pfarrer in Rom und hat einen Hund. Der ist „fromm“, geht sogar in die Kirche. Einmal habe ich, als Konzelebrant während der Messe vorne beim Altar sitzend, beobachtet, wie Benedettos Hund hinten zur Tür hereinkam und sich im Mittelgang nach vorne bewegte. Auf leisen Pfoten. An einer Bankreihe hielt er an und leckte der Frau, die dort am Rand saß, die Hand. Diese schreckte zunächst auf, sie hatte den Hund nicht gehört, streichelte ihn aber dann – offensichtlich kannten sich die beiden.

Auch ich bekam schon von einem „Missionars-Hund“ die Hand geleckt. Bei unseren Mitbrüdern in Neuenheerse lebt schon seit einigen Jahren Kira. Wenn ich es recht verstanden habe, dann hat Pater Thomas den Hund gekauft, damit Pater Josef „hinausmuss“, sich bewegen. Kira ist ebenfalls ein „frommer Hund“. Wenn die Mitbrüder sich am Morgen in Richtung Kapelle auf den Weg machen, dann schließt sich Kira an und nimmt dort Platz auf dem Boden ein. Aber eben nicht nur. Als ich zu Besuch war, sprang sie auf die Bank neben mich und leckte mir die Hand, in welcher ich das Brevier hielt. Klar ist das nicht jedermanns Sache. In Rom war Benedettos Hund wohl auch schon einmal Thema einer Hauskonferenz unter den Mitbrüdern..

Zurzeit sind wir in Polen auf Besuch und es sind weitere Tiere anzuführen. Pater Franziszek ist Pfarrer in einem schlesischen Dorf und – Hirte. Passt ja: der gute Hirte. Franziszek hat ca. 30 Kamerunschafe. Ich musste schmunzeln, als er auf dem Rückweg von der Sonntagsmesse in einer Filialkirche anhielt und sagte: „ich muss noch schnell den Schafen Futter bringen“. In dem Fall war es altes Brot, welches das örtliche Lebensmittelgeschäft dem Pfarrer schenkt. Zum Teil wird das im Pfarrhaus gegessen, zum (größeren) Teil an die Schafe verfüttert. Der Pfarrer, im Talar, hielt das Auto an, nahm eine große Plastiktüte mit altem Brot aus dem Kofferraum und näherte sich dem Schafgehege. Auf sein „bah, bah, bah“ hoben die Schafe die Köpfe und sprangen herbei. Eines fraß ihm sogar aus der Hand. Natürlich hat Franciszek auch einen Hund, Aga, ein Border-Collie, den er zwar im Hinblick auf die Schafe gekauft hat, der sich aber doch meist in und ums Pfarrhaus aufhält. Und nachdem Franciszek seine Schafe auch selbst schlachtet und verarbeitet, freut sich Aga hin und wieder über Schafknochen. Wiederum so ein gewöhnungsbedürftiges Bild: im Pfarrhauseingang liegen ein paar Knochen und hin und wieder macht sich ein Hund daran zu schaffen. Wir bekamen einmal zum Frühstück Kaszanka angeboten, (warme) Blutwurst, in die Franciszek auch die Innereien seiner Schafe verarbeitet hatte. Mit Zwiebeln und Paprika durchaus fein – für den, der das – vor allem zum Frühstück – mag.

Ach ja, da fällt mir ein: auch bei einem unserer Häuser in Portugal habe ich Schafe gesehen. Dort habe ich darüber gestaunt, dass die Schafe die von den Bäumen herunter gefallenen Orangen fressen.

In Łabunki bei Zamość dagegen, jetzt wieder hier in Polen, gibt es sogar einen Mini- Zoo beim Missionshaus. Außer zwei Hunden im Zwinger habe ich dort einige Esel gesehen (und gehört), daneben ein paar Ponys, ein paar Ziegen, ein Lama – und vermutlich habe ich gar nicht alles Getier entdeckt…

 

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