Don Oliviero hat uns eingeladen und so haben wir eine gemeinsame Urlaubswoche in Bari verbracht. Und erfahren, dass Apulien „die“ Urlaubsregion Italiens schlechthin geworden ist. Neben einigen touristischen Höhepunkten, Alberobello, Polignano al Mare, Matera, Trani und natürlich Bari selbst, haben wir Mitbrüder besucht.
Und wir waren zu dritt zwei Nachmittage am Meer. Und zwar in Bari selbst. Die Stadt hat, wenn ich recht verstanden habe, erst vor zwei Jahren, an dieser Stelle sozusagen ein „Stadtbad“ am Meer geschaffen. Ein Stück Strand ist Sand – dort sind vor allem Familien mit Kindern. Und ganz langsam wird das Wasser tiefer, wenn man sich hinein begibt. Am direkt daran anschließenden Stück Strand hat die Gemeinde Kies aufgeschüttet und das Wasser wird schneller tief. Der Kies war für mich zunächst ungewohnt, aber dann sehr angenehm. Lauter runde Kieselsteine, auf denen man sein Handtuch ausbreiten bzw. einen Campingstuhl aufstellen, bzw. in die man einen Sonnenschirm hinein stecken kann. Und von dort aus schleppt man keinen Sand mit nach Hause...
Das (Abkürzung von Arockiadas), unser indischer Mitbruder, der als Kaplan in der Pfarrei arbeitet, nahm Juan und mich an zwei Nachmittagen zu diesem Stück Strand mit, vielleicht zehn Minuten mit dem Auto aus dem Zentrum der Stadt, wo unsere Pfarrei ist, entfernt. Und wir fanden auch beide Male schnell einen Parkplatz.
Die beiden anderen hatten – natürlich – ihr Smartphone im Gepäck. Und so musste ich schmunzeln, als ich an einem Nachmittag, auf einem Handtuch zwischen den beiden liegend, feststellte, wie Juan mit seiner Mutter in Chile telefonierte, während gleichzeitig Das gleich mehrere Familienmitglieder an verschiedenen Orten Indiens auf dem Display seines Smartphones hatte, mit denen er im Gespräch war. So klein ist die Welt... Lustigerweise war an diesem Nachmittag am Strand auch ein Mann mit seinem jungen Hund unterwegs, der nacheinander zu jedem von uns dreien kam und wohl spielen wollte, Juan ableckte, während dieser mit seiner Mutter am telefonieren war. „Gott sei Dank war der Hund nett“, meinte Juan hinterher.
Ich hörte die beiden telefonieren, ohne zu verstehen – und hörte auch das Kommen und Gehen der Wellen. Während wir am ersten der beiden Nachmittage ganz ruhige See hatten, es war wie in einem Schwimmbad, zeigte sich das Meer am zweiten Nachmittag mit seiner Kraft, das Schwimmen war deutlich anstrengender. Wie schön, dieses gleichmäßige Rauschen der Wellen...
Und ich hatte meine Freude daran, auf das weite Meer hinaus zu schauen. Am ersten Nachmittag waren gleich vier große Frachtschiffe zu sehen, die wohl auf ihre Erlaubnis warteten, in den Hafen von Bari hinein zu fahren. Am zweiten Nachmittag sah ich einen großen Tanker mit der Aufschrift „Grimaldi Lines“ diesen Weg nehmen.
Am Himmel dagegen Flugzeuge im Anflug auf oder im Abflug von Bari-Palese, dem Flughafen der 320.000 Einwohner zählenden Stadt. Gar nicht so wenige waren da zu sehen.
Und im Wasser, insgesamt sehr sauber, schwemmten die starken Wellen am zweiten Nachmittag doch das ein oder andere kleinere oder auch größere Stück Plastik an, was mich an Reportagen über die Verschmutzung der Meere durch Plastik erinnerte. Und als Urlauber am Strand denkst du dir wohl noch mehr als beim Anschauen einer solchen Reportage im Fernsehen: „das müsste eigentlich nicht sein!“
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