„Tag der offenen Architektur“: seit
ich einem der Architekten begegnet bin, der als junger Mann die
Kirche in Salzburg mit gestaltet hat, in der ich drei Jahre lang
Gottesdienste feiern und beten durfte, ist das für mich ein Thema.
Es gibt eben nicht nur „Designer-Möbel“, es gibt auch
„Designer-Architektur“. Nicht eine, die sich abhebt um des
Sich-Abhebens willen, der Extravaganz frönend. Nein: durch schlichte
Eleganz überzeugend – wie etwa im Fall der besagten Salzburger
Pfarrkirche.
Die vor nicht langer Zeit renovierte
Kirche St. Moritz in Augsburg „hat auch etwas“...
Welche Räume sind förderlich und
welche hinderlich? Das mag subjektiv verschieden empfunden werden.
Als vor kurzem die Untersberger Riesending-Schachthöhle eine gute
Woche im Mittelpunkt des Medieninteresses stand, da konnte ich immer
wieder hören: „nicht für viel Geld würde ich da hinein gehen“.
Und dann wurde als Gegenbeispiel einer zitiert, der sich in Höhlen
geborgen fühlt wie im Mutterschoß.
Ich hatte es vor kurzem mit 50
12-13jährigen zu tun, die in einem engen Raum in sechs oder sieben
Stuhlreihen hintereinander saßen, bei einem Programm, das sie nicht
unbedingt brennend interessierte. Und auch ich schaffte es dann kaum
mit allen nur möglichen Tricks, etwas Aufmerksamkeit zu finden. Da
mögen mehrere Faktoren eine Rolle gespielt haben: einer war – da
bin ich mir sicher – auch die Raumsituation.
Auf der anderen Seite feierte ich am
Abend desselben Tages Gottesdienst mit einer bunt zusammen
gewürfelten Gemeinde, auch Jugendliche darunter, in einem kleinen
Kirchenraum und bekam nachher bestätigt, wie hilfreich schon eben
dieser Raum gewesen sei. Im Gegensatz zur „Riesen-Kirche“, welche
die Frau sonst bei gottesdienstlichen Feiern erlebt, ein Raum, in dem
sich die Menschen verlieren.
Und dann war ich, an Architektur
interessiert, in der „Ha11e“, einem „Oldtimer-Hotel“ hier in
der Nähe: dort können Leute ihr Auto in einer klimatisierten und
beheizten Halle mit Luftreinigung (Ionisierung) und (natürlich!)
Sicherheitsüberwachung abstellen. Und da stehen einige Ferraris und
Porsches.
Am Morgen desselben Tages hörte ich,
dass die Stadt München sich entschieden habe, angesichts zunehmender
Flüchtlingsströme zunächst einmal keine Zeltstadt zu errichten,
sondern auf Fahrzeughallen zurück zu greifen. Wobei die Zeltstadt
als Idee noch nicht grundsätzlich verabschiedet ist. Wohin mit den
Menschen, wohin mit den Autos?
Wie sagte doch schon mein früherer
Heimatpfarrer, als man ihn von der Notwendigkeit der Feuerbestattung
überzeugen wollte, weil das ja schließlich eine Platzfrage sei:
„für eine Garage findet sich immer noch Platz“.
Unvergessen bleibt mir die Schilderung
eines Ehepaares über dessen ersten Urlaubstag. Er ist Architekt,
auch von ihm kenne ich einen Kirchenbau, der mich sehr anspricht. Das
Ehepaar fuhr also in Urlaub – ich weiß nicht mehr wohin. Und den
ersten Urlaubstag verbrachten die beiden damit, die Möbel in ihrem
Zimmer oder Appartement umzustellen. Es war ihnen nötig erschienen,
um sich die restliche Urlaubszeit dann wohl zu fühlen. Ob es der
Vermieter hinterher so gelassen hat?
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