Nein, es geht nicht um den Osterhasen.
Dafür um anderes Getier:
gleich zweimal kommt in der
April-Ausgabe der „Neue(n) Stadt“, einer absolut empfehlenswerten
Monatszeitschrift, ein Plüschtier vor. Zum einen wird die Arbeit der
in Graz lebenden Zahnärztin Elisabeth Danner beschrieben, bei der
auch Kinder „den Mund öffnen“, die dies bei anderen Zahnärzten
nicht tun. Unter anderem setzt Elisabeth Danner dabei geschickt die
„Zahnputzmaus“ ein.
Wenige Seiten vorher in derselben
Ausgabe des Monatsmagazins berichtet eine Kinderkrankenschwester von
einem Erlebnis mit einem ängstlichen Kind in der Kinderarztpraxis.
Hier konnte ein „großer, starker Elefant“ dabei helfen, dem Kind
die Angst zu nehmen.
Schmunzelnd erinnere ich mich an viele
Besuche in Kindergärten. Als Pfarrer war ich regelmäßig einmal in
der Woche im pfarr-eigenen Kindergarten. Und in den Jahren davor habe
ich während Gemeindemissionen in Deutschland und Österreich viele
Kindergärten besucht. Wenn ich in den Kindergarten kam, dann konnte
ich durchaus Anzeichen von Furcht in den Augen mancher Kinder
entdecken: was ist das für ein großer, schwarzer, fremden Mann? Ich
konnte sie ja verstehen, die Kleinen.
Dann setzten wir uns regelmäßig im
Stuhlkreis. Wobei ich genauso regelmäßig den mir von Erzieherinnen
angebotenen „Erwachsenenstuhl“ ablehnte, um auf einem
Kindergartenstuhl wie die Kleinen zu sitzen und diese nicht mehr als
nötig zu überragen. Gespannt und teilweise immer noch ein wenig
furchtsam schauten mich viele Kinderaugen an. Bis...bis „Fridolin“
sich zeigte! Langsam holte ich meine Plüschente aus einer
Stofftasche hervor. Zuerst den Schnabel, dann den Kopf und
schließlich die ganze Ente. „Mein Freund Fridolin begleitet mich
in den Kindergarten, damit ich keine Angst dort haben muss!“ Das
verstanden die Kinder und freuten sich zudem an Fridolin, der
inzwischen selbst einige Jahre auf dem Buckel hat – was ich den
Kindern nicht verriet.
Weil ich als zweites dann die Gitarre
auspackte, musste irgendwie für Fridolin gesorgt werden.
Und das
geschah dann im Normalfall so, dass er von einem Kind zum anderen
wanderte – was noch mehr Freude auslöste. Einmal war es für mich
auch mit etwas Schaudern verbunden, als ich sah, wie einem Kind
kräftig die Nase tropfte, auf meinen „Plüsch-Fridolin“. Lachend
erzählte ich hinterher einer im Kindergarten arbeitenden Ordensfrau
davon. Und sie erklärte mir, ihre Mitschwester sei Spezialistin im
Waschen von Plüschtieren – also auch dieses Problem ließ sich
lösen.
In vielen Fällen gab es während einer
solchen Gemeindemission auch einen Elternabend im Kindergarten, zu
dem natürlich vor allem Mütter kamen. Dabei gelang es im Normalfall
gut, nach einem kurzen Impulsreferat von mir, die Anwesenden
miteinander ins Gespräch zu bringen und dieses zu moderieren. Alle
lernten wir dabei. Dankbar denke ich noch an eine junge Frau zurück,
die es aus der ehemaligen DDR in die Oberpfalz verschlagen hatte. Und
die von zu Hause her mit Gott und Kirche schon rein gar nichts
anfangen konnte. Durch ihr Kind im Kindergarten wurde sie nun mit
solchen Themen konfrontiert und fragte sehr unbefangen nach. Welch
ein Geschenk für alle Beteiligten.
Und natürlich blieb es nicht bei den
Kinderfragen, sondern wir waren sehr bald bei eigenen Glaubensfragen
und – zweifeln. „Miteinander im Glauben unterwegs“ - wie das
Motto vieler Gemeindemissionen hieß.
Fridolin begrüßte die Kinder ein
weiteres Mal beim Kindersegnungsgottesdienst im Rahmen der
Gemeindemission. Manchmal sangen wir der Ente dabei sogar ein Lied.
Und manchmal – nicht grundsätzlich jedes Mal – hatten die Kinder
auch ihre Plüschtiere von zu Hause mit gebracht.
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