Montag, 15. November 2010

(Abschiedsfeier)                                               

   


Wieder in Deutschland...
Am 27.10. war die offizielle Abschiedsfeier mit dem „harten Kern“ der Pfarrei „la preciosa sangre“ in Madrid – Orcasitas. Ein wunderschöner, zu Herzen gehender Abend! Nach der Eucharistie ein feines Buffet, bei dem ich ein Geschenk überreicht bekam: ein selbst gebasteltes Memory – Spiel mit Fotos aus meinem Jahr in Madrid, Fotos der Menschen in Orcasitas, vom Schubhaftzentrum... In die Spiel-Schachtel hinein unterschrieben die Anwesenden: „alle, die auf diesen Fotos zu sehen sind und viele, aber wirklich viele mehr, möchten, dass Du uns in Deinem Herzen mit Dir trägst, selbst wenn Du nach China gehen solltest. Vergiss uns nicht und komme bald wieder – wir mögen Dich sehr!“.
Danach wurde noch getrommelt, gesungen und getanzt – so ein Abend, bei dem man wünscht, er würde nicht zu Ende gehen...
Und weil ich erst am 3.11. von Madrid weg flog, gab es weiterhin Gelegenheit, Abschied zu nehmen.

Nicht missen möchte ich die beiden letzten Wochen in Spanien auch deswegen, weil ich gemeinsam mit lieben Besuchen (zum einen mein Bruder Stefan, zum anderen Ingrid Kudlich aus Kufstein) ein wenig touristisch unterwegs war, Avila, Segovia und Toledo sehen konnte – Avila hatte ich noch nicht gekannt.

Und jetzt bin ich bereits fast zwei Wochen wieder in deutschen Landen. Von 8.-11.11. war ich in Waldbreitbach. Dort traf sich eine Gruppe von Leuten, die vor gut 10 Jahren gemeinsam mit noch anderen eine berufsbegleitende Exerzitienbegleiterausbildung gemacht hatte. Wir waren diesmal nur vier, die sich diese Tage frei machen konnten, aber der Einsatz hat sich gelohnt. Außer mir und der Gastgeberin Sr. Gerlinde, die Postulats- und Noviziatsleiterin in Waldbreitbach ist, kamen noch Sr. Mirjam, eine Benediktinerin aus dem Kloster Engelthal bei Frankurt und Bernd de Baey, ein Diözesanpriester aus Münster. Das offene Miteinander – Reden, aber auch die Zeiten des gemeinsamen Meditierens taten uns allen gut. Und Sr. Gerlinde verstand es ausgezeichnet, uns die Gründerin ihrer Ordensgemeinschaft, die 2008 selig gesprochene Mutter Rosa Flesch nahe zu bringen – eine beeindruckende Persönlichkeit. Abgesehen von der Wiedersehensfreude halfen mir die Tage wohl auch dazu, sofort wieder in die deutsche „Kirchenrealität“ einzusteigen. Wenn uns manche „kirchliche Krise“ dazu hilft, solidarisch mit Menschen in Krisensituationen zu sein, dann ist es gut. Gefährlich wird es, wenn wir durch den Blick auf die eigenen Krisen die Menschen um uns herum, mit dem, was sie bewegt, aus dem Blick verlieren.

Aus dem Westerwald reiste ich dann weiter ins Allgäu, um den Geburtstag meines Vaters (nach zu) feiern. Im Sommer hätte ich nicht gedacht, schon so bald wieder zu Hause sein zu können. Aber natürlich freuten wir uns alle darüber.

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