Die ersten 14 Tage in Rom verbrachte
ich in Quarantäne und freute mich über den großen Garten, in dem
ich täglich morgens und abends meine Runden drehte. Jetzt bin ich ja
alles andere als ein Kenner von Pflanzen und Tieren, demzufolge ist
meine Beschreibung sehr bruchstückhaft.
Beginnen wir mit den Pflanzen. Große
Pinien stehen am Rand des Geländes, neun davon habe ich auf der
Seite der Viale di Porta Ardeatina gezählt. Wie bereits im Februar
hing auch jetzt ein Ast gefährlich herunter. Und eines Tages kam
dann ein Spezialist, Juan nannte ihn „Spiderman“, der hinauf
kraxelte, um diesen Ast abzusägen, bevor er jemand auf den Kopf
fällt. Jemand erzählte, die Bäume seien auch gefährlich, weil sie
Flachwurzler sind. Auf der anderen Seite sind die Pinien in Rom wohl
geschützt. Scheinbar – hoffentlich! - sind wir versichert, falls
so ein Teil auf die Straße fällt. Schön sind natürlich die großen
Pinienzapfen...
Auch einige Zypressen befinden sich im
Gelände...
Dann gibt es einige Agaven, eine davon
eine ganz große. Und Palmen, auch davon ein paar Stück. Und
Bananenstauden. Wir teilen uns ja das Haus mit einer anderen
Ordensgemeinschaft, den Missionaren von der hl. Familie, die auch
hier ihr Generalat haben. Zwei davon, aus Madagaskar stammend, sehe
ich jeden Tag im Garten arbeiten – sie halten ein Stück
Gemüsegarten gut gepflegt. Und sie müssen natürlich viel gießen.
Die ersten zwei Wochen meines Aufenthalts hier hat es nie geregnet.
Juan hat eine Rasenbesprenungsanlage
eingerichtet, damit wir nicht bald alles braun haben.
In der Mitte des Gartens gibt es eine
Art Pergola mit einigen (Kletter-)Rosen und noch anderem Gewächs,
dessen Namen ich nicht kenne.
Nicht vergessen darf ich zwei – gut
tragende – Mispelbäume: zwei Wochen lang aßen wir jeden Tag
davon. Die Bäume sind mit schwarzen Netzen abgedeckt, damit die
Papageien (s.u.) uns nicht beim Verzehr der Früchte zuvor kommen.
Unsere Nachbarn – ich habe den Eindruck, sie sind eindeutig die
besseren „Hausmänner“ - haben sogar Saft aus den Mispeln
produziert. Die Probe, die sie uns vorbei brachten, hatte aber auch
einen gewissen Alkoholgehalt (und da war noch kein Gärungsprozess im
Gang).
Gehen wir zur Tierwelt über: von den
Papageien habe ich bereits im Februar erzählt. Wirklich schöne
Tiere, etwa Nymphensittichgröße, allerdings in hellem Grün mit
einem roten Schnabel. Scheinbar fühlen sie sich in der Stadt
besonders wohl, es gibt inzwischen sehr viele, 10.000 habe ich
irgendwo gelesen. Irgendwann scheinen erste Exemplare aus Käfigen
entkommen zu sein und sich in der „freien Wildbahn“ eingerichtet
zu haben. Die Fachleute sprechen von zwei Sorten, die eine aus Asien,
die andere aus Südamerika stammend. Spatzen gibt es und Krähen,
Tauben und – Möwen. Und die scheinen bisweilen aggressiv. Jemand
erzählte, dass Papst Franziskus irgendwann eine „Friedenstaube“
fliegen ließ, die kurz danach von einer Möwe angegriffen wurde.
Und dann die Katzen. Scheinbar gibt es
zwei Katzenfamilien im Gelände. Mir ist regelmäßig eine Katzenmama
mit vier jungen Kätzchen begegnet, von denen keines dem anderen
gleicht. Und sie sind ja wirklich süß. Wenn sie miteinander spielen
oder aufeinander liegen, „eine Handvoll Katze“.
In meine Ankunftszeit hier fiel die
„Laudato-Si-Woche“ (anlässlich des Jubiläums fünf Jahre nach
dem Erscheinen der gleichnamigen Enzyklika von Papst Franziskus). In
dieser Woche wurde unter anderem ein Einkehrtag via Internet
angeboten, an dessen erster Hälfte ich teilnahm. Das war
wunderschön. Unter anderem gab es die Anregung, so wie Franz von
Assisi tatsächlich mit der Natur zu beten, den Schöpfer zu loben.
Bei meinen Morgen- und Abendrunden im Garten habe ich das
aufgegriffen und bete: „gelobt seist du mein Herr mit Schwester
Kätzchen“.
Weniger leicht fällt das Lob mit den
Ameisen – auch deren gibt es ganz viele, Juan ist regelmäßig im
(Gift-)Kampf mit ihnen. Was ich am Anfang nicht ganz verstehen
wollte. Bis sie auch bei unserem Marmeladenglas angekommen waren.
Und dann noch die Goldfische im kleinen
Brunnen. Auf dem Rand sitzt regelmäßig eine Katze und vermutlich
hat sie auch schon den ein oder anderen Fisch heraus geholt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen