Montag, 15. April 2019

Telekom!?

Wir wollen einen Glasfaseranschluss! Klar: das Internet soll funktionieren und zwar schnell. Telefonieren ist auch nicht schlecht. Seit geraumer Zeit wird für unser Haus daran gearbeitet. Mit einigen Tücken, die mir den Konzern „Telekom“ etwas suspekt werden lassen, ich gebe es zu.

Ich hoffe nicht, dass mir jemand „Ausländerfeindlichkeit“ unterstellt. De facto hatte ich es jedoch im Zuge der Maßnahmen inzwischen öfter mit nicht Deutsch oder wenig Deutsch sprechenden Menschen zu tun. Da ich wiederum von Technik nicht allzu viel Ahnung habe, entsteht daraus eine schwierige Gemengelage: über eine (wenigstens für mich) nicht ganz leichte Thematik zu reden, wenn die Worte fehlen.

Ein Bautrupp war draußen am arbeiten: sympathische Männer, wir radebrechten ein bisschen, ich glaube, ich habe ihnen sogar einmal etwas zu trinken gebracht. Aber was genau sie jetzt da buddeln? Nun ja, es wird schon mit rechten Dingen zu gehen.

Dann waren zwei mal Leute im Haus. Der eine Telekom-Vertreter brachte gleich noch einen Herrn mit, der uns eine neue Telefonanlage verkaufen wollte, die wir ja im Zug der Umstellung unbedingt bräuchten. Auf Nachfrage bei dem Elektriker (ein ehemaliger Telekom-Mitarbeiter!), der unsere Telefonanlage bisher betreut, sah das wieder anders aus. Der meinte nämlich, wir könnten unsere Anlage etwas „aufpeppen“ und dann würde das funktionieren. Später meinte dieser Elektriker, dass der Telekom-Mensch eigentlich gar keinen Telefonanlagen-Vertreter hätte mit bringen dürfen.
Ein weiterer Telekom-Mitarbeiter, den ich darauf hin ansprach, verteidigte seinen Kollegen: „Werbung darf man doch immer machen!“ Na ja...

Derjenige, den ich gerade eben erwähnte, war übrigens die Vertretung der Vertretung. Ich wollte nämlich unsere Geschäftskundenbetreuerin Frau X erreichen und sie um einen Besuch bitten. Und erfuhr, dass sich die Zuständigkeiten geändert haben und inzwischen Herr Y für uns zuständig sei. Da allerdings Herr Y zur Zeit im Urlaub sei, käme eben doch Frau X – so hieß es am Telefon. Zum ausgemachten Termin erschien dann Herr Z und sagte, er sei die Vertretung von Frau X. Mit Herrn Z konnte man sich allerdings gut auf Deutsch unterhalten und er ist auch sachlich kompetent.

Wobei: er sah etwas, unser Haus betreffend, auf seinem Tablet „im System eingebucht“, aber noch nicht vollendet und erklärte, wir müssten da noch einmal einen Antrag stellen. Er werde mir die Internet-Adresse mitteilen, bei der ich das tun könne. Also meldete ich mich unter der Adresse „Bauherren“ und erfuhr dort, dass ich falsch sei und mich an den gemeindlichen Glasfaser-Beauftragten zu wenden hätte. Als ich darauf hin in unserem zuständigen Rathaus anrief, sagten mir Gemeindesekretärin und Bürgermeister, dass für mein Anliegen nicht die Gemeinde zuständig sei, sondern jemand von der Telekom. Aha!

In meiner Not und beginnenden Verzweiflung wandte ich mich an einen Bekannten, von dem ich weiß, dass er bei der Telekom arbeitet. Dieser hat dann wohl viel für mich telefoniert, woraufhin sich wiederum Herr Z via Mail meldete und mir mitteilte, ich müsse jetzt zunächst nichts weiter tun.
Das ist jetzt momentan der Stand – und ich bin gespannt.

Was ich bisher noch nicht berichtet habe, sind die Versuche, jemanden bei der Telekom am Telefon zu erreichen. Ein mühseliges bis unmögliches Unterfangen! Zunächst erreicht man ja dort eine Maschine und wird zur ein oder anderen Sprach- oder Tasteneingabe aufgefordert. Und dann kommt eine Ansage wie: „die Wartezeit beträgt zur Zeit zehn Minuten. Wir rufen sie aber auch zurück, wenn Sie uns Ihre Nummer mitteilen“. Und diese Nummer kann man dann sprechen oder über die Tastatur eingeben.

Herr Z hatte auf seinem Angebot für uns eine Münchner Nummer angegeben. Als ich diese anrief, meldete sich ein Herr A aus Kiel. Als ich diesem sagte, ich möchte aber doch wegen des Angebots mit Herrn Z sprechen, meinte er: „ich kann da auch nur Herrn Z eine Mail schreiben, dass er sich telefonisch bei Ihnen meldet“. Worauf ich jetzt – ich selbst habe inzwischen Herr Z auch noch eine Mail geschrieben – seit 48 Stunden warte.

Ich habe bei diesen Schilderungen nicht übertrieben, ehrlich!

Was mir dabei zusätzlich in den Sinn kommt (Berufskrankheit!): ob es Leuten mir der Kirche und ihrem Personal manchmal auch so geht? Sprachschwierigkeiten, Zuständigkeitsfragen, das Gefühl, nicht mit meinem Anliegen anzukommen, an der richtigen Stelle zu landen, Gehör zu finden...
So wird das Ganze zu einer (heilsamen?) Gewissenserforschung...

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